Allgemeines zur NabelhernieDer Nabel ist die Öffnung durch die vor der Geburt die “Versorgungsleitung” Nabelschnur mit mehren Blutgefäßen vom Mutterkuchen (Plazenta) in den aufwachsenden Körper gelangt. Nach der Geburt wird die Nabelschnurdurchtrennt. Der verbliebene Rest fällt nach kurzer Zeit ab, die offene Wundeim Bereich des Nabels verheilt, die, wenn man so will, offene abgeheilteWunde ist der Bauchnabel.Die Nabelschnurgefäße durchbrechen auf ihrem Weg zur kindlichen Lebernatürlich auch die Muskulatur des Bauchraumes und so besteht in diesemBereich eine Muskellücke, die bei Säuglingen zu einem Vorfall von Fettgewebeaus dem Bauchraum in diese Lücke führen kann - ein Nabelbruch. Bis zumvierten Lebensjahr heilen diese Bruchlücken häufig ohne Operation ab.Im höheren Lebensalter kann die Muskellücke sich wieder erweitern oderausdünnen. Schwaches Bindegewebe, Übergewicht, erhöhter Druck imBauchraum aus anderen Gründen und die hormonell bedingte Auflockerungder Bauchmuskulatur und der Faszien in der Schwangerschaft sind Faktoren,die dann zu einem Nabelbruch - einer Hernia umbilicalis führen können.Häufig ist ein solcher Nabelbruch mit dem blossen Auge erkennbar, die Vertiefungdes Nabels verschwindet oder es kommt zu einer Vorwölbung von Gewebe amoberen oder unteren Rand des Nabels. Diese Muskellücken heilen im Erwachsenen-alter nicht mehr ab. Es besteht immer die Gefahr (ca. 30%), dass sich Gewebe aus dem Bauchraum, auch Darmschlingen in der Muskellücke einklemmen. Somit liegtbei jeder Nabelhernie die Notwendigkeit einer Operation vor, um solche Einklemmungen und damit die Notfalloperation zu vermeiden.Allgemeines zur Epigastrischen HernieEine weitere angeborene Schwachstelle für Muskellücken und Brüche ist dieMittellinie des Oberbauches. Rechts und links der Mittellinie des Oberbauchesverläuft die gerade Bauchmuskulatur (M. rectus), in gut trainiertem Zustand beiSportlern als “Sixpack” erkennbar. in der Mittellinie sind diese Muskeln nur durcheinen festen Bindegewebsstrang verbunden. In dieser Linie können im Bereichdes Unterrandes vom Brustkorb bis zum Bauchnabel Lücken auftreten. In dieseLücken rutscht in der Regel durch den Druck aus dem Bauchraum Fettgewebe und klemmt sich dort ein. Ein kleiner Knoten ist zu tasten, epigastrische Hernienführen häufig zu Schmerzen. Aus diesem Grund ist auch bei diesem “Bruch” derBauchdecke eine Operation oft unumgänglich. Die Epigastrische Hernie wird andieser Stelle mit erklärt, weil die operativen Methoden zum Verschluss dieserBrüche der Operation bei einem Nabelbruch ähneln.Der Extremfall - die RektusdiastaseBesteht eine Bindegewebsschwäche, ein hoher Druck im Bauchraum und/odereine Fettleibigkeit kann dies dazu führen, dass das Bindegewebe in der Mittelliniedes Oberbauches immer weiter ausdünnt. Die geraden Bauchmuskel weichenauf Grund der natürlichen Zugrichtung dieser Muskeln immer weiter auseinander.Dies führt zu einer Vorwölbung vom Brustkorbunterrand bis Höhe des Nabels,vor allem erkennbar, beim Aufstehen eines Patienten aus sitzender Position.Die dann vorhandenen Rektusdiastase macht selten Schmerzen, durch dasbreitflächige Auseinanderweichen der Muskeln besteht auch nur in seltenenFällen die Gefahr, das Eingeweide aus dem Bauchraum einklemmen können.Die Rektusdiastase ist daher in erster Linie ein kosmetisches Problem, wird nurin seltenen Fällen operiert, weil die Operation nur mit Implantation eines großenKunststoffnetzes (Minimum 20 cm x 10 cm Größe) zum Erfolg führt.Übrigens:Ein Bruchband oder eine Korsage ist nicht in der Lage, dauerhaft einen Bruchzurückzuhalten. Der Druck aus dem Bauchraum z. B. beim Husten ist wesentlichhöher als der Gegendruck durch ein solches Hilfsmittel. Bruchbänder oderKorsagen schaden langfristig nur der Haut durch Druckstellen und druckbedingteDurchblutungsstörungen.