Allgemeines zum PortInfusionstherapien und Chemotherapien sind mittlerweile in der modernenMedizin bei verschiedenen chronischen Erkrankungen, zur Schmerztherapie undinsbesondere zur Tumorbehandlung zum Standard geworden. Nachteilig ist,dass viele Medikamente die in diesen Fällen verwendet werden, sehr aggressivsind. Daher ist ein Infusion über ein Vene an den Extremitäten (vor allem amArm oder Ellenbogen) kaum möglich. Die Venen dort sind sehr dünn und entzünden sich (Phlebitis) oder verschließen sich sogar über eine Vernarbung.Daher wurden schon vor einigen Jahrzehnten sogenannte Port-Katheter für dieseTherapien entwickelt. Das System besteht aus einer Port-Kammer und einemSilikon-Schlauch (Katheter). Die Port Kammer wird unter der Haut, in der Regeletwas unterhalb des rechten (oder linken) Schlüsselbeines nahe der Schulter,implantiert. Der Katheter wird nach Aufsuchen eines Blutgefäßes im Bereich derSchulter, der Vena cephalica, unter Röntgenkontrolle in der oberen Hohlveneplatziert (Vena Cava superior). In dieser oberen Hohlvene ist der Blutfluß sostark, dass die Medikamente so verdünnt werden, dass diese die Vene nichtschädigen. Soll eine Substanz gegeben werden, wird die Port-Kammer durch die Haut unddurch die Membran punktiert. Die Metallplatte verhindert, dass man durch dieKammer durchsticht. Das Medikament oder Infusion fließt dann über die Punktions-kammer durch den Anschluss in den Katheter und von dort in die obere Hohlvene.OperationDie Implantation eines Port-Systems kann in örtlicher Betäubung durchgeführtwerden, wir bevorzugen aber die Operation in allgemeiner Narkose, weil diesefür den Patienten wesentlich angenehmer ist.Über einen Hautschnitt bevorzugt im Bereich der rechten Schulter wird dort dieVena cephalica aufgesucht und eröffnet. Der Silikonkatheter wird unter Röntgen-kontrolle bis in die obere Hohlvene vorgeschoben. Für die Port Kammer wirdauf dem Muskel unter der Haut ein Hohlraum geschaffen, die Port Kammer dortmit Fäden fixiert, damit diese sich nicht verdrehen kann. Kammer und Katheterwerden verbunden. Anschließend erfolgt nochmals eine Röntgenkontrolle mitKontrastmittel, um nachzuweisen, dass das System keine Undichtigkeiten auf-weist (wichtig im Falle einer Chemotherapie) und richtig platziert ist. Somit istdas Port System sofort Funktionsfähig. Der Katheter (s. u. weiß)wird zusätzlich mit wenigen Fäden befestigt, die Haut mit selbst-auflösbaren Fäden verschlossen.KomplikationenKomplikationen nach der Operation sind selten und meist kleine Blutergüsse.Infektionen sind selten. Ein Portsystem muss regelmäßig nach der Nutzunggespült werden, um eine Verklebung und ein Verstopfen des System zuvermeiden.Bei Patienten mit sehr schlechten Venenverhältnissen ist die V. Cephalicamanchmal zu dünn. Dann muss der Katheter während der Operation durchPunktion einer dickeren Vene (Vena subclavia) vorgeschoben werden. Dabeikann es in seltenen Fällen zur Verletzung des Rippenfells kommen.EntfernungWird das Port System nicht mehr benötigt, kann es problemlos in örtlicherBetäubung oder allgemeiner Anästhesie entfernt werden.